Die Entwicklung der Porzellanindustrie in Deutschland
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erfolgte in Europa der Aufbau einer Porzellanindustrie. Die ersten Manufakturgründungen waren 1710 Meissen und 1718 Wien.
1710 wurde aufgrund königlichen Dekrets durch den Arkanisten Friedrich Wilhelm Böttger die kursächsische Manufaktur in Dresden gegründet. Es erfolgte zunächst die Herstellung eines roten Steinzeugs, das relativ hart und gut zu bearbeiten war und danach die Weiterentwicklung zu einem weißen Scherben. Es war der Beginn des Aufstiegs zur bedeutendsten Manufaktur Europas.
Die Dekore waren zunächst an asiatische Vorbilder angelehnt. Es folgten Chinoaserien und Kaufartheiszenen in höchster Malqualität. Die vorherrschenden Malereien waren jedoch Blumen, Landschafs- und Genrescenen.
1718 wurde in Wien durch Claudius du Paquier eine Porzellanmanufktur gegründet. Infolge andauernder finanzieller Probleme 1744 Übernahme durch den österreichischen Staat. Es folgten Höchst (1746), Fürstenberg (1747), Nymphenburg (1747), Ludwigsburg (1758), Fulda (1764) und andere.
In Berlin wurde 1751 durch Wegely eine Porzellanmanufaktur gegründet. 1761 wurde die Manufaktur an Gotskowsky verkauft. 1763 übernommen von Friedrich dem Großen (KPM-Berlin)
Aufgrund des Dekrets von Sevres verlegte P.A. Hannong seine Manufaktur 1755 von Straßburg nach Frankenthal. Seit 1762 in kurfürstlichem Besitz.
Im 18. Jahrhundert bestanden etliche weitere Manufakturen, wie z.B. Baden-Baden, Ottweiler, Würzburg und andere. Besonders in Thüringen wurden weitere Manufakturen gegründet (z.B.: Gotha, Limbach, Wallendorf und andere.). Diese Manufakturen standen meist unter privater Leitung, was zur Folge hatte, dass die Produktion stärker verkaufsorientiert war. Der Scherben war meist derber und die Bemalung einfacher. Aber auch hier zeitweise Stücke von hoher Qualität.
Die Formen waren zeittypisch, als Dekore sind meist Blumen-, Landschafts- und Generemalereien zu finden